Erst neulich habe ich ausführlich über EADR für Data Protector 9.06 unter Windows 2012 R2 berichtet – siehe https://www.data-protector.org/wordpress/2016/05/prepare-and-execute-eadr-cell-server-on-windows-2012-r2-data-protector-9-06/.
Wenn aber kein EADR benötigt wird und nur für die interne Datenbank eine Vorbereitung für das Disaster Recovery durchgeführt werden soll, so reicht prinzipiell erst einmal die Sicherung der internen Datenbank. Allerdings setzt ein Standard Restore eine funktionierende Datenbank voraus. Ein weitere, effiziente Möglichkeit ist die Nutzung des Befehls omniofflr
zur Wiederherstellung der internen Datenbank. Der Inhalt des Artikels wurde auf einen Cell Server unter Windows 2012 R2 mit Data Protector 9.06 verifiziert.
Offline Restore – wie funktioniert es:
- Ermöglicht die Wiederherstellung eines belibigen DP Backup Objektes im Falle die Data Protector IDB ist nicht vorhanden oder nicht mehr funktionsfähig. Dies schließt die Wiederherstellung der kompletten IDB ein
- Kann auch indirekt vom höher gelagerten omnidr Befehl verwendet werden, welches automatisch die notwendigen omniofflr Commannd-Line Parameter generiert. Die Informationen hierfür werden aus der SRD Datei gelesen
- Der Omniofflr Befehl kann benutzt werden um nur die IDB wiederherzustellen
- Um omniofflr zu nutzen müssen die Details zu den Geräten, die für Backup und Restore verwendet werden entsprechend angegeben werden. Informationen über diese Details sind in der SRD Datei oder der Datei
obrindex.dat
enthalten, können aber auch per Command-Line angegeben werden. - Phasen von omniofflr
- DP Dienste werden gestoppt (außer Data Protector Inet Dienst)
- IDB Restore wird durchgeführt
- Rollforward der IDB mittels Transaktionen von den verfügbaren Archive Logs
- DP Dienste werden gestartet
Omniofflr Modi:
- Autorecovery Modus
- Die omniofflr Operation ist komplett automatisiert, alle benötigten Informationen werden aus der obrindex.dat gelesen
- Die Datei obrindex.dat wird während des IDB Backup aktualisiert
- Eine Kopie der Datei kann über die global Variable RecoveryIndexDir angelegt werden
- Der omniofflr Befehl kann die Kopie nutzen für den Fall die originale Datei ist nicht mehr vorhanden
- Lese Modus
- Omniofflr liest die benötigten Informationen aus einer (vorher erstellten Optionsdatei)
- Die Optionsdatei kann mit dem Befehl
-idb -autorecover -save
generiert werden - Erlaubt das Verändern von Geräten (für den Fall der Media Agent ist auf einem anderen System installiert)
- Manueller Modus
- Für den Fall die Optionsdatei oder die Datei obrindex.dat sind nicht voranden, können alle Parameter über die Command-Line angegeben werden
Um den Prozess zu automatisieren und für das Disaster Recovery vorbereitet zu sein, können die benötigten Befehle in ein post-exec Skript in der IDB Sicherung eingefügt werden. Skript:
SET IDB_SESSIONID=%SESSIONID% copy "C:\dr\obrindex.dat" "\\ServerMA\C$\dr\obrindex.dat" move "\\ServerMA\C$\dr\idbrestore_omniofflr.txt" "\\ServerMA\C$\dr\idbrestore_omniofflr_old.txt" "C:\Program Files\OmniBack\bin\omniofflr" -idb -autorecover -session %IDB_SESSIONID% -skiprestore -save "\\ServerMA\C$\dr\idbrestore_omniofflr.txt" exit
Annahmen für das Beispiel: Cell Server – ServerCS, Media Agent – ServerMA, Kopie der obrindex.dat – c:\dr\obrindex.dat (siehe Datei global)
Für den Restore kann dann folgende Syntax benutzt werden:
omniofflr -idb -read „\\ServerMA\C$\dr\idbrestore_omniofflr.txt” -verbose -target ServerCS